Bauvorhaben Leea

Nordkurier, Strelitzer Zeitung, Artikel vom 14.09.2011
VON ANDRÈ GROSS

Leea guckt Fassade beim Chamäleon ab

Neustrelitz (GR). Leea entpuppt sich langsam. Noch hinter Gerüsten verborgen, bietet das Landeszentrum für Erneuerbare Energien in Neustrelitz dem aufmerksamen Betrachter doch schon einen Vorgeschmack auf eine architektonische Attraktion.

presse-leeaDie Autoindustrie hat’s erfunden: Paneele aus gepresster Mineral wolle mit einer Spezialbeschichtung an der Straßenseite des Ausnahmebaus, jedes 1,22 mal 3 Meter groß, sorgen für einen durch die Rundung noch verstärkten Chamäleon-Effekt. Je nach Lichtverhältnissen und Blickwinkel changiert die Fassade von Grün über Bronze bis Braun.
„Diese Naturfarben passen natürlich toll zum Landeszentrum, das Architekturbüro Heller hier aus Neustrelitz hat auf die Auswahl besonders viel Sorgfalt verwendet“, so Jens Kiel, Projektleiter bei den Stadtwerken für die Baustelle, die bereits jetzt national wie international für Aufsehen sorgt. „Das Ergebnis hat unsere hohen Erwartungen noch übertroffen, wir sind begeistert.“ Ende November werde die Rüstung fallen.
Kiel hat nicht nur Spaß bei der Arbeit, das Leea-Projekt macht ihn regelrecht glücklich. „So eine Aufgabe bekommt man nur einmal im Leben“, gerät Kiel schnell ins Schwärmen. Das extravagante Vorhaben fordere alle Beteiligten gleichermaßen. „Wir haben es hier mit einem absoluten Unikat zu tun. Wenn ich allein an die Stahlbetonarbeiten denke, alles rund, das ist schon eine Herausforderung, der sich da die Firma Suri Bau Penzlin und das Vermessungsbüro Winfried Gentz gestellt haben“, stellt der Experte heraus. Nächster Höhepunkt auf der rund 1200 Quadratmeter großen Baustelle ist die Montage der Glasfassadenteile auf der Innenseite des Gebäudes. Mit einem Kran werden die bis zu 450 Kilogramm schweren Scheiben positioniert. Dann ist auch der Bau geschlossen, die letzten Fenster wurden gestern Abend eingebaut. Auch die Rahmen nicht von der Stange – außen Aluminium, innen Erle. Die Treppe in ihrer geschwungenen Form ist ein weiterer Hingucker. Ebenfalls gestern sollte die Entscheidung über den Anbieter der Kleinwindkraftanlage fallen, die den Aufzugsturm krönen wird. Vom Bauablauf her liegt Leea laut Kiel im Plan, die Regenperiode war auf ein günstiges Zeitfenster getroffen und hatte keine Verzögerungen verursacht. Im ersten Quartal 2012 soll Leea die Pforten öffnen. Die Mitglieder des Leea-Vereins werden fortlaufend mit allen relevanten Informationen über den Baufortschritt versorgt. Wöchentlich zweimal kommen Bauleute und Fachplaner zusammen, mit Architektin Kerstin Heller besteht täglicher Kontakt.

„Wir haben es mit einem absoluten Unikat zu tun.“